Sonntag den 24.07.2016

Das Girokonto wird teurer, oder: Das kostenlose Konto steht vor dem Aus. Diese Aussagen wiederholen sich inzwischen seit Monaten. Einige Bankverbände werden nicht müde, immer wieder auf die Niedrigzinsphase und deren Konsequenzen hinzuweisen. Auf der anderen Seite gibt es nach wie vor Kreditinstitute, die Neukunden mit einem Startguthaben belohnen und – teils mit Einschränkungen – komplett auf eine Kontoführungsgebühr verzichten. Was heißt das für Verbraucher?

Vergleichen lohnt sich

Ganz einfach: Vergleichen! Verbraucherschützerin Annabel Oelmann hat es im Gespräch mit der Bildzeitung auf den Punkt gebracht: „Jeder Bankkunde sollte sich bewusst machen, wie viel er für sein Konto bezahlt und wie viel er woanders sparen könnte.“ Wichtig ist, die eigenen Bedürfnisse abzustecken. Nur so ist gewährleistet, dass man mit seinem Girokonto dauerhaft glücklich ist. Zu beachten sind dabei mehrere Details.

Zunächst einmal gilt es zu klären, ob man eine Filiale vor Ort benötigt oder – was inzwischen auf die meisten Konsumenten zutreffen dürfte – ob ein reines Onlinekonto ausreicht. Damit lässt sich bereits die Spreu vom Weizen trennen. Danach geht es um die Feinheiten. Angefangen bei den Kontoführungsgebühren, die auch bei Onlinebanken anzutreffen sind, über die Kosten für beleghafte Überweisungen bis hin zu den Jahresgebühren für giro- und Kreditkarte.

Papierüberweisungen kosten bis zu zehn Euro

Die Preisleistungsverzeichnisse der einzelnen Banken sehen für die jeweiligen Positionen recht unterschiedliche Preise vor. So reicht die Spanne bei den Kontoführungsgebühren im Vergleich der Bild von null bis 9,90 Euro. Noch gravierender sind die Differenzen bei den Kosten für Papierüberweisungen. Sie reichen bis zu zehn Euro. Dispokredite gibt es von unter sieben bis über elf Prozent und bei den Bankkarten sind 25 Euro für die Master- oder Visa-Card keine Seltenheit.

Angesichts dieser Preisunterschiede lohnt sich ein Vergleich der Kontokonditionen allemal. Einem möglichen Startguthaben oder anderen Boni sollte man in dem Zusammenhang nicht allzu viel Bedeutung beimessen. Sie sind ein nettes Zubrot, das den Girokontowechsel versüßt. Letztlich kommt es aber darauf an, langfristig von guten und günstigen Konditionen zu profitieren. Diesbezüglich spielt das Startguthaben eine eher untergeordnete Rolle.