Dienstag den 12.01.2016

Wie viele Girokonten benötigt man? Klingt nach einer Fangfrage. Ist es aber nicht. Für die meisten Verbraucher lautet die Antwort schlichtweg „eins“. Viele Paare haben ein zusätzliches Haushaltskonto. Und Selbstständige trennen Geschäft und Privat mit einem zweiten Girokonto / Geschäftskonto. Wofür man nun ein drittes, viertes oder gar fünftes Konto braucht, lässt sich daher nur schwer beantworten. Nichtsdestotrotz gibt es Bundesbürger, die gleich mehrere Konten haben. Der Schnäppchenjagd am Finanzmarkt sei dank.

Denn seit Boni und Startguthaben für die Eröffnung eines Girokontos gezahlt werden, hat eine gewisse Mitnahmementalität eingesetzt. 100 Euro für lau, dazu eine Gratis-Kreditkarte und ein Tagesgeldkonto – da macht man sich schon mal die Mühe und füllt den Kontoantrag aus. Meldet sich ein paar Wochen später die nächste Bank mit einer Aktion, geht es erneut zum Postschalter, um die Papiere via Postident-Verfahren zu verschicken. Der Lohn für die Arbeit: ein paar Bonuszahlungen.

Dagegen ist zunächst einmal nichts einzuwenden. Man sollte sich allerdings bewusst sein, dass selbst ein kostenloses Girokonto irgendwann teuer werden kann. Das böse Erwachen kommt meist, wenn man einen Kredit aufnehmen möchte. Mit jedem neuen Konto – vor allem, wenn es mit Dispositionskredit abgeschlossen wird – und jeder neuen Kreditkarte kann sich der Schufa-Score verschlechtern. Dadurch werden richtige Darlehen mitunter erheblich teurer oder gleich abgelehnt.

Von daher tut man sich keinen Gefallen, jedes Girokonto-Angebot wahrzunehmen. Zumal man irgendwann den Überblick verliert. Jetzt zum Jahresbeginn wäre der ideale Zeitpunkt, reinen Tisch zu machen und überflüssige Konten zu kündigen. Ansonsten gilt: Wer das Konto und damit die Bank wechseln möchte, sollte mit Sinn und Verstand nach der besten Lösung suchen. Ein Girokontovergleich hilft, das für sich beste Angebot zu finden. Mögliche Boni als „Leitstrahl“ zu nutzen, bringt gar nichts. Das sind lediglich einmalige Zahlungen, die schnell vergessen sind. Wer langfristig glücklich sein möchte, schaut besser auf das Gesamtpaket.