Dienstag den 7.05.2013

Das Girokonto gehört zu jenen Produkten, über die man sich kaum Gedanken macht. Geistern Meldungen über hohe Dispositionszinsen durch die Medien, schaut man vielleicht auf den Kontoauszug und ärgert sich. Eine neue Bank und damit auch ein neues Girokonto suchen sich allerdings nur wenige. Dazu bedarf es dann schon mehr als einer Prozentzahl auf den Belegen. Kurzum: Wer ein Konto hat, bleibt ihm in der Regel auch treu. Diese Lethargie macht es der Werbebranche nicht gerade leicht, das Girokonto auf ein Podest zu heben und Emotionen zu wecken. Schließlich sind Finanzen eher sachlicher Natur.

Nichtsdestotrotz lassen sich die Kreativen Jahr für Jahr neue Spots einfallen, die dann allabendlich über den Flatscreen flimmern: Die Postbank schickt Schauspieler Ingo Naujoks samt Tochter auf Einkaufstour. Die DAB Bank holt einen possierlichen Hamster mit Krawatte aus der (Gebühren-)Tretmühle. Die Commerzbank weckt Vertrauen mit einer Joggerin. Die comdirect Bank lässt den Nachwuchs Pirat spielen und die Sparkassen versuchen es mit Komik. Dafür hat der Sparkassen- und Giroverband ein neues Werbegesicht am Start: Martina Hill. Sie löst Joko und Klaas ab, die vorher mit „Giro sucht Hero“ die Werbetrommel rührten.

Amüsant ist es ganz sicher, wenn Martina Hill die Brotscheiben mit den Pobacken toastet, um Strom zu sparen. Doch was sagt ein solcher Spot über das Girokonto aus? In dem Fall geht es um die Sparkassen-App und die einfache Kontoführung. Bei anderen Werbefilmen, wie bei der Postbank oder der DAB Bank, stehen die Gebühren im Mittelpunkt. Jede Bank setzt ihren eigenen Anker, um das Produkt aus der Masse hervorstechen zu lassen. Verbraucher, die sich angesprochen fühlen, sollten sich vorher allerdings über das Gesamtpaket informieren. Denn frische und teils auch freche Werbung verrät nicht alle Details. Dazu bedarf es nach wie vor eines Girokontovergleichs wie auf girokonto.info, der zumindest die relevanten Daten listet. Denn Konto ist nicht gleich Konto.